Cd-Besprechung

Burning Brides - Leave No Ashes

Burning Brides

Leave No Ashes

V2
  Vö: 31.01.2005

Bewertung:  13 Punkte
Leserwertung:  5.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

Das verflixte zweite Album. Schwer ist es, das geniale Debüt zu übertreffen, vor allem wenn dafür viele Lorbeeren kassiert wurden. Den Burning Brides kann’s egal sein: Ihr Nachfolger zu „Fall Of The Plastic Empire“ ist eine raue, verruchte Drecksschleuder, bei der der Titel „Leave No Ashes“ wörtlich zu nehmen ist: Sänger/Gitarrist/Songwriter Dimitri Coats verbrennt bei Songs wie „King Of The Demimonde“ und dem Titelsong sogar die Asche, die vom „Plastic Empire“ übriggeblieben ist.

Die Melange aus 60ies Pop, Garagenrock und jeder Menge Fuzz bleibt einzigartig, wirkt frisch und unverbraucht wie auf dem Debüt. Produzent George Drakoulious (Tom Petty, Black Crowes) kitzelt Coats und Bassistin Melanie Campbell die rumpelndsten Rhythmen, die schrägsten Melodien und die krautigsten Soli heraus, ohne das Ergebnis zu überladen oder an der Credibility der Lo-Fi-Truppe zu kratzen.

Extreme ausloten – das scheint in jeder Hinsicht das Motto der Band gewesen zu sein: melodischer und disharmonischer, zugänglicher und sperriger, lauter und leiser als zuvor präsentieren sich die Hoffnungsträger des Krautrocks, und klingen dabei so retro-modern, dass sie den Sprung in die hippe Retro-Klicke schaffen müssten. Denn abseits der Retro-Schublade greifen die brennenden Bräute in andere Töpfe als ihre Konkurrenten: Neil Young, Bob Dylan und Mark Lanegan fallen einem zum Topf Singer/Songwriter ad hoc ein. Den zweiten großen Topf mit der Etikette ‚Krautrock’ füllen sie mit Foo Fighters, Pavement, Fu Manchu, etwas Nirvana und den göttlichen Archive. Die Songs sind dabei stets abgründig („Vampire Waltz“, „Dance With The Devil“), rocken wie Sau („Heart Full Of Back“, „Alternative Teenage Suicide“) und erweisen sich in vielen Fällen als ruhelose Ungetüme zum abdriften in die Welt des Fuzz- und Krautrocks („To Kill A Swan“, „Come Alive“). Geile Sache, das.

13 Punkte (von max. 15)

Michael Roither17.01.2005

TRACKLIST
1.Heart full of black ***
2.Come alive
3.Alternative teenage suicide
4.King of the demimonde ***
5.Century song
6.Dance with the devil
7.Leave no ashes
8.To kill a swan
9.Pleasure in the pain
10.From you
11.Last man standing
12.Vampire waltz ***
[ *** Anspieltipps ]

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