Cd-Besprechung
Leserwertung: 13.5 Punkte
Stimmenzahl: 2
„Frustriert von den Mechanismen der anscheinend im Sterben liegenden Lokalszene gingen die beiden – Zac Hutton am Mikro und George Vas an der Gitarre – das Ding mit der Band, das Ding mit My Uncle The Wolf von Anfang an anders an.“
So heißt es in der Promo zu My Uncle The Wolfs nach sich selbst betitelter Debütscheibe. In 95% der Fälle ist eine solche Aussage bestenfalls zum Beschmunzeln geeignet. Die vier Ammis liefern uns mit ihrer CD aber glücklicherweise eine Ausnahme, die zu den löblichen fünf Prozent gehört, die etwas Frisches und zudem Gutes in den heimischen CD-Spieler bringen.
Die Bandgeschichte ist schnell vorgestellt: Idee eine Band zu gründen, ein Jahr Jamming im Wohnzimmer von Zac Hutton, viel Ausprobieren, Aufnahme von Drummer Joey Debbs in die Band, zwei Monate Isolation zwecks Songwriting und schließlich die Aufnahmen in New Orleans mit Basser und Produzent Jimmy Bower, den man von Down kennen dürfte.
Ganz so einfach wie die Bandhistorie ist My Uncle The Wolfs Musik nicht zu beschreiben. Vieles erinnert an Wolfmother, aber in einer weniger schrillen Version. Viele der Riffs klingen allerdings hart nach Led Zeppelin, ohne dass sie geklaut wirken. Im Endeffekt ist es egal mit wem die viel versprechende Band nun verglichen werden kann oder sollte. In der Praxis sind die elf Tracks auf „My Uncle The Wolf“ zu vielschichtig, um sie in einen begrenzenden Vergleich reinzuzwängen. Dicker Gitarrensound dominiert das Klangbild, die Drumms sind je nach Bedürfnis treibend oder tragend – sehr genial gemacht.
Laut und leise liegen oft ganz nah beieinander und gelegentlich bringt einen ein leichtes shouting dazu die Nackenmuskulatur zum headbanging einzusetzen. Man merkt deutlich, dass die Jungs schon seit 2005 eine Band sind und somit genug Zeit hatten, um am Sound zu feilen. Ebenso positiv fällt die Spielfreude auf, die an sehr, sehr vielen Stellen zum Hörer durchdringt.
Noch ist die My Uncle The Wolf unbekannt, aber wenn man bedenkt wie gut das Debütalbum ist, ist es nur eine Frage der Zeit bis „March of the Hung“ oder „Least Amount of Man“ in diversen Alternativ-Diskos für Furore sorgen dürften. Und wenn ich erst daran denke wie ein etwaiger Nachfolger klingen dürfte …
12 Punkte (von max. 15)
Felix Saran, 06.04.2008
TRACKLIST
1. March Of The Hung
2. Double Barrel Blues
3. Least Amount Of Man
4. Shpd's Hwy
5. Isle Of Skye
6. The Same As Fire
7. Sophia
8. A Siren's Chorus
9. The Cross
10. Ten: Forty Six
11. Lift The Storm
[ *** Anspieltipps ]
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